Die sechs wichtigsten Punkte im Erbrecht für Familienunternehmen

  • Sie sind Witwe, Ehefrau oder Angehörige einer Unternehmerfamilie? Ihr Unternehmen ist von der Coronakrise betroffen? Dann sind Sie es auch. Wissen Sie, wie weit?
  • Verschaffen Sie sich einen eigenen, offenen Überblick zur Unternehmenssituation und den Auswirkungen. Verdeutlichen Sie sich, was Sie jetzt möglicherweise in der Krise als Familienmitglied verlieren und wie Sie dem vorbeugen können.

Die besten vier Schritte, um sich zu schützen

Die Krise ist da. Die Aufträge sind weggebrochen. Das Coronavirus hat für Stillstand in Ihrem Familienunternehmen gesorgt. Sie hören, Kunden bleiben aus? Die Räder stehen still, die Mitarbeiter haben nichts zu tun, haben aber Geldnöte. Die Mitarbeiter fragen täglich an, wie es bei Ihnen weitergeht? Was können Sie jetzt tun?

Schritt 1: Bestandsaufnahme

Auch, wenn Sie selbst im Familienunternehmen nie etwas zu tun hatten und die Aufgaben darin anderen überlassen haben, sind Sie als Mitglied der Unternehmerfamilie dennoch im Boot. Wenn Ihnen ein Teil am Unternehmen gehört, verschaffen Sie sich jetzt selbst einen Überblick. Wenn Sie große Verluste befürchten oder den Eindruck haben, die Familienmitglieder „sind haltlos“ angesichts der Probleme, schalten Sie sich jetzt aktiv ein.

Machen Sie zuerst Ihre Bestandsaufnahme zur Situation. Denn Sie sind nun unmittelbar betroffen, auch, wenn Sie keine aktive Rolle im Unternehmen haben und sich normalerweise damit nicht befassen sondern nur wissen, dass Ihnen ein Teil daran gehört. Hier geht es um Ihre persönliche Zukunft und Ihr Vermögen. Daher machen Sie auf alle Fälle auch Ihre Bestandsaufnahme zu Ihrer eigenen Situation als Angehörige oder Angehöriger.

In der Krise geht manches drunter und drüber und man erhält als Familienmitglied nicht immer alle Informationen und ist auch nicht immer in den Informationsfluss eingebunden. Ich helfe Ihnen daher bei folgenden Fragen: Inwieweit betrifft die Corona-Krise Ihr Familienunternehmen überhaupt? Falls es betroffen ist, wie schlimm ist es?

Wichtig ist jetzt: als Angehörige eines Familienunternehmens sollten Sie nicht daneben stehen und zusehen. Ich überprüfe mit Ihnen Ihre und die Unternehmenssituation in Ihrem Interesse.

 

Was müssen Sie wissen?  Kennen Sie die Kennzahlen Ihres Unternehmens? Was ist für die nächsten Monate an Aufträgen und Einnahmen weggebrochen? Was wird mit den Angestellten passieren? Wer zahlt für sie und die laufenden Kosten und womit? Kann das von Ihrem Unternehmen überhaupt alles verkraftet werden? Sind Sie Mitglied der Geschäftsleitung? Falls nicht: glauben Sie, dass Vorstand und Geschäftsleitung in Ihrem Familienunternehmen die Situation im Griff hat oder verspüren Sie blanke Ratlosigkeit?

Ob Sie mit mir oder mit anderen Beratern für sich arbeiten: prüfen Sie zuerst Ihr eigenes Verlustrisiko und die Situation mit Blick auf Ihr Privatvermögen. Nehmen Sie an Gesprächen im Unternehmen teil, prüfen Sie kritisch Aussagen von Banken und auch von Angehörigen. Vieles ist jetzt in Familien von Wunschdenken getragen. Nicht alles müssen Sie mitmachen.

Die Republik steht still und keiner sagt Ihnen, was läuft?  Wenn Sie das Gefühl haben, dass man Sie „beruhigt“ statt aufklärt, sollten Sie aktiv werden. Sie haben den Eindruck, Sie sind zu weit weg, um das beurteilen zu können? Das sollte jetzt nicht so bleiben. Ich erörtere mit Ihnen die Dinge, die jetzt für Sie wichtig sind. Ich bespreche mit Ihnen Ihr Risiko und das Verschuldungs- und  Insolvenzrisiko Ihres Familienunternehmens, ganz besonders, wenn Sie Informationen, Abschlüsse und Tätigkeitsberichte zu Ihrem Familienunternehmen nicht erhalten haben, nicht bekommen können oder diese nicht deuten können.

 

Es ist wichtig für Sie als Angehörige, jetzt über den Schutz Ihres ganz eigenen Vermögens und die nächsten Schritte zu nachzudenken. Ich erkläre Ihnen verständlich die Lage und berate Sie:

  • Inwieweit ist Ihr Privatvermögen bereits gefährdet?
  • In wie weit ist Ihr Anteil, Ihr Zugewinn, Ihr Erbteil betroffen?
  • Wie wird Ihre persönliche Zukunft und ggf. die Ihrer Kinder aussehen, wenn Ihr Familienunternehmen in Schwierigkeiten ist oder Insolvenz anmelden sollte?

Schritt 2: Was soll das heißen? Insolvenz?! – Schutzmaßnahmen, Information und Anträge

Nein, es muss für Sie nicht gleich das Schlimmste kommen. Ob Sie und Ihre Familie das Unternehmen und die Mitarbeiter aber so erhalten können, hängt aber von vielen Faktoren ab, die Sie kennen sollten.

Bedenken Sie immer dabei: Ihre Interessen als Angehörige sind mit denen des Unternehmens oder denen ihrer Angehörigen nicht gleichzusetzen. Sie haben eigene Interessen und eigene Rechte. Viele Familien setzen voraus, dass alle schon im Sinne „der Familie“ oder des Unternehmens agieren werden. Das führt oft dazu, dass das private Vermögen  – oft ohne die Familienmitglieder zu fragen (!) – viel zu lange und zu intensiv in vergebliche Rettungen gesteckt werden. Wenn damit Ihre persönliche Alterssicherung schwindet, sollten Sie dem nicht ohne weiteres zustimmen.

Wenn man schlicht voraussetzt, dass Sie Ihr eigenes Geld, Ihre privaten Rücklagen, Ihre Mittel ins Familienunternehmen investieren, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann, sollten Sie hellhörig werden und vorher prüfen, was dies für Sie persönlich eigentlich heißt. Ich gehe mit Ihnen Ihre Aussichten durch.

Angehörigen fällt dieses Handeln oft schwer, weil sie nicht „unsolidarisch“ wirken wollen. Dieses Taktgefühl kann aber teuer zu stehen kommen, wenn das Unternehmen bereits gefährdet war und  man sich selbst wichtige Mittel und Rechte durch die Geldzuführung wegnimmt.

Laufende Kosten, laufende Kredite können rasch problematisch werden und Ihr „Erspartes“ auffressen, wenn die Krise länger dauern sollte. Wägen Sie mit ab, ob das für Sie jetzt sinnvoll ist.

  • Wann ist ein Unternehmen insolvent? Dann, wenn es seinen jetzigen Verbindlichkeiten (Gehaltszahlungen z.B.) nicht mehr nachkommen kann. Innerhalb von drei Wochen Frist muss dann der Insolvenzantrag gestellt sein. Aber: die Bundesregierung weicht – wegen der Coronakrise – soeben die Voraussetzungen dafür auf. Wenn Ihr Unternehmen am 31.12.19 noch zahlungsfähig war, und das müssen Sie prüfen, besteht – so der Entwurf – Aussicht auf Weiterleben (Sanierung).

Schritt 3: Sie persönlich

Diese Webseite widmet sich Ihrem Schicksal, nicht dem des Unternehmens und der Familie, der Sie angehören.

Sie hatten vielleicht andere Pläne, hatten eigene Interessen entdeckt? Sie hatten eigene Investments getätigt oder waren am Ende Ihrer Ehe, Ihrer Beziehung, Ihres Dazu Gehören angelangt? Was tun in dieser Situation, in der alles zusammenkommt? Ich berate Sie strategisch zu Ihren persönlichen Fragen.

Schritt 4: Kommunikation

Es ist alles eine Frage des Zeitpunkts.

Nicht jeder Unternehmer und nicht jede Unternehmerin kommt mit den neuen Belastungen sofort zurecht. Der familiäre Stress kann in diesen Wochen ungemein steigen. Wenn wir Ihren persönlichen Weg besprochen haben, kann das Ergebnis lauten, dass Sie zunächst an der Problemlösung für das Unternehmen mitarbeiten und Ihre persönlichen Ziele erst verfolgen, wenn die Lage sich gebessert hat. Es ist im Moment nicht der rechte Zeitpunkt für familiären Zusatzstress und Scheidungen?

Sie sind zunächst in dieser Familie. In dieser Situation werden zwar alle von Ängsten getrieben. Aber alles ist ein Stück einfacher, wenn die unternehmerischen Probleme auch von Ihnen mit angegangen werden: wenden Sie sich den vorrangigen Dingen zu.

Sprechen Sie erst mit Ihren Familienmitgliedern, wenn diese nicht Mitgesellschafter (!) sind, wenn Sie für sich (!) die obigen Punkte geklärt und einen Überblick haben.

Beziehen Sie Familienmitglieder, die finanziell oder in ihren Rechten nicht betroffen sind, nicht alle Sorgengespräche mit ein. Es ergibt keinen Sinn, betagte Eltern oder Kinder mit Ihren privaten oder unternehmerischen Sorgen zu belasten, soweit diese nicht Mitspracherechte haben.

Versuchen Sie, Angst, Panik und Vorwürfe der Familienmitglieder untereinander im Gespräch – unter Zuhilfenahme eines Beraters – zu bremsen. Gern berate ich Sie hierzu. Schuldzuweisungen helfen derzeit nicht weiter, aber können viel Porzellan in der Krise zerschlagen. Das können Sie jetzt nicht gebrauchen.

Last but not least: Als Familienunternehmen sind Sie selbst, Ihr Ehemann, Ihr Sohn oder Ihre Tochter nach innen und außen präsent. Werden Sie sich rasch darüber klar, dass alle Ihre Angehörigen nun Fragen von außen ausgesetzt sein werden.

Es kommen Fragen von Mitarbeitern, Banken, Gläubigern, Presse, Neugierigen. Diese werfen junge und alte Familienmitglieder möglicherweise aus der Bahn. Besprechen Sie gemeinsam eine übereinstimmende Antwort, die alle geben werden, während Sie Rettungsmaßnahmen starten.

Ich helfe Ihnen als Angehöriger eines Familienunternehmens bei Gesprächen und den nächsten Schritten

 

unter der Tel. Nr. 069 40806020
oder schreiben Sie an
sybille@sybillefranzmann.de