Like a Rolling Stone: Johnny Hallyday – Liebe, Missgunst, Qualen, Krebs

Im Erbstreit zwischen Witwe und Kindern entscheidet die Frage des letzten Lebensmittelpunkts
Rockmusiker Johnny Hallydays‘ hagerem Gesicht waren zuletzt die Exzesse seines Lebens anzusehen. Er habe «alles ausprobiert», sagte er einmal. Krebs, vier Ehen, Abenteuer, Alkohol und zahllose Affären hinterließen Spuren. Seit 1996 war er mit der rund 30 Jahre jüngeren Laeticia verheiratet.
Hallyday, der am 5. Dezember 2017 im Alter von 74 Jahren an Krebs starb, ahnte nicht, dass seine Kinder einen erbitterten Rechtsstreit um das Vermächtnis gegen seine letzte Frau führen würden.

Sein 51-jähriger Sohn David stammt aus seiner ersten Ehe mit der französischen Sängerin Sylvie Vartan, Laura Smet aus seiner Beziehung mit der Schauspielerin Nathalie Baye

Hallyday hatte 2014 in Los Angeles, wo er zuletzt vorwiegend lebte, sein letztes Testament abgefasst und in Einklang mit dem kalifornischen Recht entschieden, die Gesamtheit seiner Güter seiner letzten Ehefrau und deren beiden minderjährigen Kindern zu hinterlassen. Hierzu hatte er sein gesamtes Vermögen einem Trust in den Vereinigten Staaten geschenkt, von dem nur sie profitiert. Seine zwei ersten Kinder, David Hallyday und Laura Smet, hatte er geflissentlich dabei «vergessen» – wobei die beiden früher schon beträchtliche Schenkungen erhalten hatten.

Der Streit von Laura und David mit der jungen Witwe um die Wirksamkeit des letzten Willens des Vaters war vorprogrammiert.

Witwe Laeticia, die nach seinem Tod lange Zeit versucht hatte, die Angelegenheit gütlich zu regeln, sah sich jetzt dem Anspruch ausgesetzt, dass die Kinder „die Nachfolge den französischen Regeln der gesetzlichen Aufteilung“ unterworfen sehen wollen. In dem Fall erhalten sie einen großen Anteil des Erbes. Inzwischen spricht man nicht mehr miteinander.

Im Juni erreichten die Kinder über ihre Anwälte, dass ein amerikanisches Gericht die Übertragung des Vermögens von Johnny Hallyday an US-amerikanischen Trust zum Teil als unwirksam beurteilte, da nicht klar sei, ob amerikanisches oder französisches Recht anzuwenden sei. Erreicht hatten sie auch das Einfrieren des Vermögens, sowie den vorläufigen Einbehalt von rund der Hälfte der Musikeinnnahmen.

 

Es geht um viel Geld, das Vermögen von Hallyday wird auf 80 Mio Euro geschätzt. Hinzu kommen Immobilien, Luxusfahrzeuge und die Rechte an über 1100 seiner Songs. Entscheidend wird aber letztlich die Frage sein, ob Hallyday, der auf dem Globus diverse Häuser besaß und ständig unterwegs war, noch als in Frankreich ansässig gelten kann. Dazu muss für ihn Frankreich bis zuletzt das Referenzland und der Dreh- und Angelpunkt geblieben sein.

 

Es steht indes viel auf dem Spiel, denn wenn die französische Justiz davon ausgeht, dass Johnny tatsächlich überwiegend noch in Frankreich ansässig war, und einen Lebensmittelpunkt dort hatte, bedeutet dies, dass französisches Erbrecht Anwendung findet und er nicht das Recht hatte, seine Kinder zum zugunsten seiner letzten Frau Laeticia zu enterben. Ihn dem Fall hätten die Kinder gemeinschaftlich das Recht, 75% des Vermögens des Sängers zu beanspruchen.

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