Million-Dollar-Mann: – Ihn loszuwerden, das musste sie ihm vergolden

Gut gemeint- aber gefährlich, wenn die Familie den Schwiegersohn zum Geschäftsführer und Miteigentümer macht

„Endlich ein Traummann!“, so stellte Anja M., Tochter aus einem hundertjährigen Familienunternehmen aus Niedersachsen, ihren neuen Freund Erik den Eltern vor. Erik, ein charismatischer junger Betriebswirt, machte sofort Eindruck auf seinen Schwiegervater.

Das war 1980. 1981 heiratete Anja sehr verliebt ihren Erik, mit großem Pomp und unter Anteilnahme des ganzen Dorfs. Letztlich hatte das Familienunternehmen keine männlichen Erben und die beiden Töchter interessierten sich nicht für den Handel mit Kunststoffen. Schwiegervater Wolfgang war erleichtert, denn das Traditionsunternehmen in 3.Generation erlaubte seit Gründung keine Frauen in der Führungsspitze.

„Ich ebene ihm den Weg“

Als Ansporn beteiligte Wolfgang M. den jungen Mann, indem er ihm 12,5% am Unternehmen schenkte, die eigentlich für Anja bestimmt gewesen waren. Erik bekam letztlich mehr Anteile am Unternehmen, als den Töchtern verblieben: „Es ist wichtig, dass ein Mann mehr Anteile hat als Ihr“. Sagte Wolfgang M. und dann zog er sich aus dem Tagesgeschäft zurück.

In den ersten Jahren machte sich Erik verdient, er arbeitete sehr fleißig, das Unternehmen konnte expandieren. Der Gewinn wuchs auf 50 Millionen im Jahr. Niederlassungen in ganz Europa kamen hinzu. Erik wurde Geschäftsführer.

Mitgefangen, mitgehangen?

Nach 5 Jahren kam die Ehe in die Krise. Erik ging fremd, er gönnte sich große Reisen, Fahrzeuge, ein großes Gehalt, mehr als im Konzern üblich. Seine Berichterstattung zum Unternehmen wurde gegenüber seiner Frau und den 2 Mitgesellschaftern nachlässig. „Ich habe alles im Griff“, war die patzige Antwort, wenn nach Abschlüssen und dem Geschäftsverlauf gefragt wurde.

Anja wurde gedrängt, ihn zur Ordnung anzuhalten. Vergebens. Nach weiteren 2 Jahren flog auf, dass er stahl. Er hatte für private Reisen und Spielschulden Auszahlungen an sich selbst veranlasst. Anja war am Boden zerstört. Die Ehe existierte nur noch auf dem Papier. Vater und Schwester verlangten, dass sie das Problem löse. Nur, wie?

Mit der Ehe gerät auch das Unternehmen in Schlingerkurs

„Das kann man sich kaum vorstellen. Es waren sehr qualvolle Monate. Wir wussten nicht, wie es um das Unternehmen wirklich steht. Er drückte sich um Antworten, es gab keine Information zum Geschäft. Was wir erhielten, war schöngefärbt. Die Steuerberater liessen sich von ihm einlullen. Wir mussten einen Privatdetektiv beschäftigen, und prozessieren, um herauszubekommen, wo die Mittel hinflossen. Der Detektiv deckte dann auch die Freundin auf. Das Gericht half gar nicht.“, so Anja heute. „Wir stritten am Ende immer sehr laut. Mein Vater mischte sich ein und machte mir Vorwürfe.“

Anja hatte genug. Die Scheidung 1990 geschah sehr rasch, aber seinen Unternehmensanteil wollte Erik nicht an die Familie herausgeben. Er erpresste die Familie, wollte einen immer höheren Preis, drohte, einen fremden Investor aufzunehmen.

Die Unternehmertochter muss allein die Fäden in der Hand behalten

Das Scheidungsfolgenverfahren erstreckte sich über fast 4 Jahre, schließlich borgte sich Anja Geld von ihrer Familie und kaufte die Anteile von ihm zurück, für mehrere Millionen Euro. „Wir haben gelernt“, sagt sie heute, „ich vor allem. Meine Schwiegertöchter und Schwiegersöhne werden keine Anteile bekommen.“

Sie haben eine ähnliche Konstellation? Ihr Ehegatte hat zu viel Einfluss im Unternehmen, die Ehe ist problematisch?

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